Das Notfallteam erhielt einen Anruf von Feuerwehr und Rettungsdienst. Diese waren in den Hafen gerufen worden, wo ein LKW-Fahrer einen Austritt von Phosphorsäure aus einem Kanister gemeldet hatte. Der Kanister schien nur langsam auszulaufen, so dass bisher lediglich rund 3 Liter ausgetreten waren. Die Einsatzkräfte vor Ort verfügten nicht über ausreichende Informationen zu den Gefahren des Produkts und konnten so nicht entscheiden, ob gasdichte Anzüge erforderlich sind oder ob Atemschutzgeräte und Brandschutzausrüstung ausreichen.
Der Notfall-Spezialist wies darauf hin, dass gasdichte Schutzanzüge bei der Größe des ausgelaufenen Stoffes wahrscheinlich unnötig seien und erläuterte die Gefahren, die von Phosphorsäure ausgehen. Er empfahl darüber hinaus, den beschädigten Kanister in ein Fass mit absorbierendem Granulat zu stellen, welches dann entsorgt werden könnte. Abschließend wurde der Anrufer noch darauf hingewiesen, dass die Feuerwehrleute eine vollständige Brandschutzausrüstung, Atemschutzgeräte und Schutzhandschuhe tragen sollten. Die Situation konnte dank der fundierten Informationen des Notfall-Spezialisten schnell geklärt werden und der LKW-Fahrer setzte noch am selben Abend die Fahrt fort.
Das Notfallteam erhielt einen Anruf der Feuerwehr. Hierbei ging es um einen Zwischenfall in einem Gewächshaus. Mitarbeitende hatten dort zwei verschiedene chemische Produkte auf einige Pflanzen aufgetragen. Vier von ihnen fühlten sich plötzlich unwohl und einer war sogar kurzzeitig ohnmächtig geworden. Ihr Zustand besserte sich, nachdem sie aus dem Gewächshaus an die frische Luft gebracht worden waren.
Der zuständige Notfall-Spezialist nahm Kontakt zum Hersteller der Produkte auf. Er holte die entsprechenden Informationen über die Gefahren ein mit dem Ergebnis, dass es auf Grund der starken Verdünnung der Chemikalien unwahrscheinlich sei, diese Art von Symptomen auszulösen.
Im weiteren Austausch mit den Kräften vor Ort wurden alternative Theorien über die Ursache (z. B. Kontakt mit einer potenziell giftigen Pflanze, eine Lebensmittelvergiftung oder eine zu hohe Temperatur im Gewächshaus) diskutiert. Man kam abschließend überein, dass die Temperatur die wahrscheinlichste Ursache für die Symptome war, dass aber die von den Arbeitern getragene Kleidung entweder gründlich gewaschen oder als Vorsichtsmaßnahme gegen Kontamination entsorgt werden sollte.
Das Notfallteam erhielt einen Anruf von einem Angestellten eines Unternehmens, der einen Industriereiniger in einer Kunststoffformungsfabrik verwendet hatte. Der Reiniger wurde so verwendet, dass er eine Stunde lang auf 300 °C erhitzt wurde. Die Hitze hatte nun allerdings zur Zersetzung des Reinigers geführt, wodurch ein Gas freigesetzt wurde, dem bereits mehrere Mitarbeitende ausgesetzt waren.
Der zuständige Notfall-Spezialist gab den Beteiligten den Hinweis, dass es sich bei den entstehenden Gasen und Dämpfen wahrscheinlich um Reizstoffe handelt. Die exponierten Mitarbeiter sollten auf Symptome überwacht und vorsichtshalber einen Arzt aufsuchen. Im nächsten Schritt setzte sich der Notfall-Spezialist mit dem Hersteller des Produkts in Verbindung und erhielt detaillierte Informationen über die Zusammensetzung und die bei Hitze entstehenden Gase. Anhand dieser Informationen konnte der Anrufende über die Gefahren der Gase und die notwendigen zu ergreifenden Vorsichtsmaßnahmen wie eine persönliche Schutzausrüstung beim zukünftigen Umgang mit dem Reiniger aufgeklärt werden.
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