Erlebnisse der Notfallresponder bei chemischen Notfällen – Berichte aus dem Alltag

Ricardo, unser Partner für die 24h-Notfallnummer, unterstützt über ein Netz internationaler Telefonnummern und Sprachen Unternehmen dabei, die komplexen Vorschriften zur Chemikaliensicherheit einzuhalten.

Um die Bedeutung der Arbeit hervorzuheben, die das Chemienotfallteam rund um die Uhr leistet, haben wir einige Anrufe und Geschichten ausgewählt, die wir mit Ihnen teilen möchten.

Das Notfallteam erhielt einen Anruf der Feuerwehr, nachdem in einem Haus Kohlenmonoxidalarm ausgelöst worden war. Die ersten Untersuchungen ergaben keine offensichtliche Quelle des Gases, bis eine sich selbst erhitzende Mahlzeit in die Nähe der Überwachungsgeräte gebracht wurde – und sofort eine Kohlenmonoxidwarnung auslöste.

Die Auswertung der Überwachungsgeräte ergab eine Reihe von Stoffen, die in verschiedenen Arten von selbsterhitzenden Mahlzeiten verwendet werden. Durch das Ermitteln der genauen Marke und Art des Gerichts konnte der Verursacher ausgemacht werden: Um die Mahlzeit zu erwärmen, wird eine Reaktion eines Metallpulvers mit Wasser eingeleitet, bei der  Wasserstoff erzeugt wird. Wasserstoff ist dafür bekannt, die genaue Messung von Kohlenmonoxidwerten in bestimmten Überwachungsgeräten stören zu können.

Das Notfallteam informierte die Einsatzkräfte über die Gefahren beider Gase und wies auf die Bedeutung einer guten Belüftung hin. Darüber hinaus erfolgte der Rat, jede zukünftige Auslösung von Kohlenmonoxidalarmen im Haus sehr ernst zu nehmen und aufgrund des hohen Gefährdungsgrads immer untersuchen zu lassen.

Die Zahl der Anrufe wegen der illegalen Droge Fentanyl hat stark zugenommen. Dieses Opioid ist bis zu hundertmal stärker als Morphin und wird häufig zum Strecken von Heroin verwendet, um die Stärke des Heroins zu erhöhen. Aufgrund der vermehrten Beteiligung an Überdosierungen ist Fentanyl für die Notdienste weltweit zu einem wichtigen Thema geworden.

Die Feuerwehr vor Ort entdeckte einen Plastikbeutel mit rund 10 kg weißem Pulver, von dem sie annahm, dass es sich um Fentanyl handelte. Die Einsatzkräfte baten den Notfallresponder vom Ricardo um Rat, welche Vorsichtsmaßnahmen sie bei der Untersuchung des Inhalts des Beutels treffen müssten und was zu tun sei, wenn das Pulver verschüttet wird.

Der Notfallresponder erklärte dem Anrufer, wie er feststellen kann, ob es sich bei dem Pulver um Fentanyl handelt. Es wurden Informationen darüber gegeben, worauf zu achten ist, wenn jemand mit der illegalen Substanz in Berührung gekommen ist und welche Erste-Hilfe-Maßnahmen zu ergreifen sind. Außerdem wurden Ratschläge zur persönlichen Schutzausrüstung erteilt, die für den Umgang mit verschüttetem Pulver erforderlich ist. Der Anrufer erklärte, diese Informationen an die zuständigen Stellen weiterzugeben, um daraus für zukünftige Einsätze entsprechende Prozesse zu erstellen.

Flusssäure ist extrem gefährlich und kann giftige und ätzende Dämpfe erzeugen. Daher ist die Verwendung in der Industrie streng geregelt. Bei Zwischenfällen müssen häufig Rettungsdienste eingeschaltet werden, und es ist nicht ungewöhnlich, dass auch die Notfallresponder vom Ricardo Anrufe von verschiedenen Organisationen erhalten, die mit solchen Zwischenfällen zu tun haben.

In diesem Fall erhielten sie zunächst einen Anruf von einem Mitarbeiter eines Logistikunternehmens wegen eines Zwischenfalls mit einem flusssäure- und salpetersäurehaltigen Produkt, das aus einem Behälter in einem Container ausgelaufen war. Der Notfallresponder beriet zunächst die Mitarbeiter des Lagers über die Gefahren des Produkts.

Nach dem Eintreffen der örtlichen Rettungskräfte erhielt das Team einen weiteren Anruf des für den Vorfall zuständigen Feuerwehrmannes, um die bestmögliche Reinigungstaktik zu besprechen. Er erhielt die Kontaktdaten von Reinigungsunternehmen, welche sich auf die Beseitigung von Chemikalien spezialisiert haben. Auch das Unternehmen, das für die Beseitigung der ausgelaufenen Säure beauftragt wurde, setzte sich mit dem Notfallresponder in Verbindung, um produktspezifische Informationen abzurufen. Vor der Beseitigung des ausgelaufenen Produkts wurde dann zuerst eine Risikobewertung durchgeführt, um abschließend mit der Reinigung zu beginnen.

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Nächster Termin: Dienstag, 11. Februar 2025