Mit der Unterzeichnung der Londoner Erklärung (London Declaration, “ISO’s Climate Commitment”) verpflichtete sich die Internationale Organisation für Normung (ISO) globale Klimaschutzmaßnahmen zu unterstützen und internationale Initiativen zur Erreichung unserer globalen Klimaziele voranzutreiben. Daher erweitert sie ihre Managementsystem-Normen – für Betreibende bedeutet dies sofortiges Handeln.
Zunächst hat die ISO insbesondere die gängigen Managementsystem-Normen (ISO 9001, ISO 14001, ISO/IEC 27001, ISO 45001, ISO 50001) sowie einige mehr um den Aspekt Klimawandel erweitert. Hierzu wurden alle Normen, denen die Harmonized Structure zugrundeliegt, mit sogenannten Amendments (AMD 1:2024-02) ergänzt. Konkret wurden die Änderungen in Kapitel 4 „Kontext der Organisation“ aufgenommen:
Der bisherige Inhalt und die Anforderungen der jeweiligen Normkapitel bleiben unverändert bestehen. Die Ergänzungen können jedoch auch Auswirkungen auf die anderen Normanforderungen, wie internes Audit und Managementbewertung, haben.
Die Kapitel 4.1 und 4.2 verlangen von den Anwendern, sämtliche internen und externen Aspekte ihres Kontexts sowie relevante interessierte Parteien der Organisation zu berücksichtigen, die die Wirksamkeit ihres Managementsystems beeinflussen können.
Zertifikate behalten ihr Veröffentlichungsdatum, es gibt keine Umstellungsfrist, aber die neuen Anforderungen müssen sofort umgesetzt werden. Das bedeutet, dass die Anpassungen unverzüglich durchgeführt und direkt von den Auditoren überprüft werden müssen. Eine Nichtbeachtung kann ab sofort zu einer Nichtkonformität im Auditprozess führen.
Für Unternehmen bedeutet dies, dass sie bei der Kontextanalyse zukünftig den Klimawandel berücksichtigen müssen. Verschiedene Betrachtungswinkel wie beispielsweise Lage und Standort, Produkte oder die Branche müssen dabei eingenommen werden. Basierend darauf müssen die Folgen für die eigene Organisation ermittelt und beurteilt werden.
Haben Organisationen mehrere Managementsysteme implementiert, können die Schlussfolgerungen je nach Norm variieren. Maßgeblich ist dabei, dass die neuen ISO-Anforderungen zum Klimawandel in jeder anwendbaren Norm berücksichtigt werden.
Die Erweiterung um den Klimawandel betrifft alle ISO-Standards für Managementsysteme vom Typ A (32 bestehende Normen), die Anforderungen festlegen und nach denen Unternehmen zertifiziert werden können.
Hierzu zählen unter anderem die bedeutenden ISO-Normen ISO 9001 (Qualität), ISO 14001 (Umwelt), ISO 45001 (Arbeits- und Gesundheitsschutz), ISO 50001 (Energie) und ISO/IEC 27001 (Informationssicherheit).
Die vollständige Liste der Normen können Sie im Kommuniqué von IAF und ISO einsehen.
Zukünftig prüfen Auditorinnen und Auditoren in den Audits, inwieweit Unternehmen den Klimawandel systematisch berücksichtigt haben. Die ISO erwartet, dass die Zusatzanforderungen des Amendments unmittelbar umgesetzt werden, auch wenn sich viele Unternehmen erstmals im Zusammenhang mit ihren Managementsystemen mit diesem Thema auseinandersetzen.
Bei der Ergänzung des Klimawandels in die ISO-Managementsystem-Normen handelt es sich um keine Revision aller betroffenen Normen, daher ändern sich weder der Zertifizierungszyklus noch die Laufzeit und Gültigkeit von bestehenden Zertifikaten. Eine Neuausstellung der Zertifikate ist demnach nicht erforderlich.
Simon Führt | Experte für Umweltschutz und Managementsysteme
Setzen Sie sich frühzeitig mit den neunen Amendments auseinander und denken Sie den Klimawandel in ihren Managementsystemen mit. Seien Sie sich bewusst, dass die Tragweite des Klimawandels je nach spezifischem Standard unterschiedlich ist, da diese auf verschiedene Anwendungsfelder und Zielsetzungen ausgerichtet sind.
Als Beratungsunternehmen im Bereich der Managementsysteme wissen wir, dass die Fülle der Gesetze, Vorschriften und Normen Betriebe vor große Herausforderungen stellen, die noch komplexer sind, wenn eines oder mehrere Managementsysteme wie z.B. ISO 9001, ISO 45001, EMAS oder ISO 50001 angewendet werden. Wichtig ist, dass das Managementsystem von den Mitarbeitern im Betrieb „gelebt“ wird. Wir zeigen Ihnen, wie das richtig funktioniert.
Wir führen Sie sicheren Schrittes durch die komplexen chemikalienrechtlichen Bestimmungen. Zuverlässig, professionell und persönlich. Am Ende stehen pragmatische Lösungen, die Bestand haben.
Mit unserem Service garantieren wir, dass Ihre chemischen Produkte stets die erforderlichen und aktuellen Sicherheitsdatenblätter besitzen. Egal welche Anliegen Sie zu Sicherheitsdatenblättern haben, wir bieten Ihnen die passende Antwort und Unterstützung.
Wir beraten Sie bei der rechtssicheren Vermarktung Ihrer Produkte und übernehmen komplexe Registrierungs- und Zulassungsverfahren im Bereich der Chemikalienregulatorik. Selbst bei kniffligen Fragen haben Sie mit uns einen erfahrenen Partner an Ihrer Seite.
Entdecken Sie unsere maßgeschneiderten Lösungen für umfassenden Umwelt- und Arbeitsschutz! Von Genehmigungsverfahren über externe Beauftragte bis hin zu Lagerkonzepten und Audits bieten wir individuelle Beratung und Unterstützung. Erfahren Sie mehr über unsere fachbereichsübergreifenden Lösungen!
Profitieren Sie von unserem Fachwissen in der Beförderung aller Verkehrsträger, Umschlag und Lagerung von Gefahrgut. Wir stellen den externen Gefahrgutbeauftragten, beraten zu Lithiumbatterien und führen deutschlandweit Schulungen durch. Setzen Sie auf Qualität – auch bei Ihrer 24h-Notrufnummer.
Unsere Newsletter und Fachartikel bieten Ihnen aktuelle Nachrichten, spannende Geschichten und fundierte Einblicke in verschiedenste Themenbereiche. Entdecken Sie Neues, erweitern Sie Ihren Horizont, bleiben Sie stets mit uns informiert!