Biozidprodukte sind in vielen Haushalten alltäglich: von Insektensprays über Desinfektionsmittel bis zu Holzschutzmitteln. Sie helfen, unerwünschte Organismen zu bekämpfen, bergen aber auch Risiken für Gesundheit und Umwelt, und bedürfen daher einer strengen Regulierung. Hier greift die EU-Biozid-Verordnung Nr. 528/2012 (BPR) mit einem einheitlichen Zulassungsverfahren und hohen Bewertungsstandards. Risikominderungsmaßnahmen stehen dabei im Fokus, um die Sicherheit der Verbraucher*innen zu gewährleisten.
Das Umweltbundesamt veröffentlichte eine Umfrage, welche Einblick in die Wahrnehmung von Biozidprodukten bietet und die Verständlichkeit von Anwendungshinweisen und die Schutzmotivation der 1000 befragten Nutzer*innen deutlich macht. Die Ergebnisse zeigen, dass viele Menschen den Begriff „Biozid“ mit „Gift“ oder „Gefahr“ verbinden – ein Zeichen hohen Risikobewusstseins. Gleichzeitig gibt es unter den Nutzer*innen dennoch große Wissenslücken, die eine korrekte Anwendung erschweren.
Zu Beginn des Fragebogens wurden die Teilnehmenden gebeten, spontan Wörter oder Gedanken zu dem Begriff „Biozidprodukt“ zu nennen. Viele nannten Begriffe wie „Gift“, „Tod“, „Gefahr“ oder „Landwirtschaft“, was auf ein hohes Risikobewusstsein hindeutet. Gleichzeitig offenbarten die Antworten aber auch, dass der Begriff für einige der Teilnehmenden unklar ist. Sie gaben an, nicht zu wissen, was ein Biozidprodukt genau ist. Diese Mischung aus spezifischen Assoziationen und Unkenntnis deutet auf potenzielle Wissenslücken und Missverständnisse hin, die es zu vermeiden gilt.
Die Untersuchung zur Verständlichkeit und Umsetzbarkeit von Gebrauchsanweisungen für Biozidprodukte zeigt, dass die Formulierung von Anweisungen entscheidend ist. In einem Experiment wurden unterschiedliche Varianten einer Basisanweisung getestet, darunter das Hinzufügen von Umweltrisiken und konkreten Beispielen oder die Verkomplizierung der Satzstruktur. Dabei zeigte sich, dass Anweisungen, die klare und leicht umsetzbare Handlungen beschreiben, besser verstanden und mit höherer Schutzmotivation befolgt wurden. Als besonders schwierig wurden Anweisungen wahrgenommen, die externe Faktoren wie Wetterbedingungen oder das Verhalten von Versuchstieren berücksichtigten. Kurze und konkrete Formulierungen hingegen steigern die Effektivität von Gebrauchsanweisungen und erhöhen die Bereitschaft zur Befolgung.
Deutlich wird außerdem, dass die Bereitschaft, Gebrauchsanweisungen für Biozidprodukte korrekt zu befolgen, maßgeblich durch klare und einfache Anweisungen sowie durch das Gefühl persönlicher Verantwortung gesteigert wird. Verbraucher*innen, die sich selbst für den Schutz der Gesundheit und Umwelt verantwortlich sehen, zeigen eine höhere Motivation, die Produkte korrekt anzuwenden. Zusätzlich führt eine positive Einschätzung der Anweisungen zu einer stärkeren Schutzmotivation. Ein weiteres motivierendes Element ist das Bewusstsein für die negativen Folgen einer unsachgemäßen Anwendung. Daher sind Maßnahmen, die das Auge für potenzielle Gesundheits- sowie Umweltschäden schärfen und die persönliche Verantwortung stärken, besonders effektiv, um die Schutzmotivation zu fördern.
Lisa Engelhardt | Expertin für Biozide
Gebrauchsanweisungen von Biozidprodukten können nur richtig umgesetzt werden, wenn die Nutzer*innen sie auch verstehen. Sie sollten daher stets kurz und einfach formuliert sein. Achten Sie bei der Erstellung der Anwendungshinweise auf Verständlichkeit und fördern Sie so die Schutzmotivation der Anwender*innen. Vermeiden Sie unklare oder mehrdeutige Begriffe. Verwenden Sie stattdessen einfache Begriffe und verdeutlichen Sie komplizierte Begriffe anhand konkreter Beispiele, Visualisierungen oder Erklärungen.
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