Neue Ausgabe der TRGS 401 Gefährdung durch Hautkontakt

Die neue TRGS 401 bringt viele Ergänzungen und Klarstellungen aufgrund aktueller Erkenntnisse. Es wurden auch viele Informationen zur Normung und Kennzeichnung persönlicher Schutzausrüstung (PSA) aufgenommen. Dies wird uns Arbeitsschützern das Leben an vielen Stellen erleichtern.

Wir betrachten einige der wichtigen Neuerungen.

Die seit 1. Juni 2015 außer Kraft getretenen Einstufungen gemäß Richtlinie 67/548/EWG (Stoffrichtlinie) und Richtlinie 1999/45/EG (Zubereitungsrichtlinie) sind durch die Einstufungen gemäß Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP-Verordnung) ersetzt worden. Dadurch entfällt bei der Informationsermittlung das mühselige Umwandeln in eine äquivalente Alt-Einstufung.

Anhand einer übersichtlichen Tabelle kann die Höhe der Gefährdung (gering, mittel oder hoch) aus der Kombination der Einstufung gemäß CLP-Verordnung mit Dauer und Ausmaß des Hautkontaktes bestimmt werden.

Die Feuchtarbeit hat eine neue detailliertere Definition erhalten. Aufgrund neuer Erkenntnisse ist das ausschließliche Tragen von flüssigkeitsdichten Schutzhandschuhen keine Feuchtarbeit mehr. Entscheidend ist vielmehr, ob das Tragen der Handschuhe regelmäßig mit dem Händewaschen oder dem Kontakt mit wässrigen Flüssigkeiten verbunden ist. Es wird darauf hingewiesen, dass Waschen mit reibekörper- oder lösemittelhaltigen Hautreinigungsmitteln oder anschließendes Desinfizieren der Hände schneller zu Feuchtarbeit führen kann. Die eventuell zu veranlassenden arbeitsmedizinischen Vorsorgen sind hiervon gegebenenfalls auch betroffen.

In der TRGS 401 sind wichtige Informationen zu Normen und Kennzeichnung von PSA gegen Hautkontakt enthalten. Bei Handschuhen ist dies die Tabelle der Prüfchemikalien gemäß EN ISO 374-1:2018.

Weiterhin enthält die Regel eine Tabelle der Normen für Chemikalienschutzkleidung und der Schutzkleidung gegen Pflanzenschutzmittel.

Die TRGS 401 besitzt neun Anhänge.

Damit entfällt in vielen Fällen das Suchen spezieller Informationen an unterschiedlichen Stellen.

Die Anhänge sind:

• Anhang 1: Beispiele für Feuchtarbeit bei Tätigkeiten mit wechselnden Arbeitsbedingungen
• Anhang 2: Branchen- oder tätigkeitsspezifische Handlungsempfehlungen und Hilfestellungen
• Anhang 3: Allergene Stoffe und Stoffgruppen sowie betroffene Berufe und Tätigkeiten
• Anhang 4: Vorgehensweise zur Festlegung von Schutzmaßnahmen bei Hautkontakt
• Anhang 5: Beispiele für technische und organisatorische Schutzmaßnahmen zur Verhinderung oder Minimierung des Hautkontaktes
• Anhang 6: Ablaufdiagramm zur Auswahl von Chemikalienschutzhandschuhen
• Anhang 7: Photoallergische und phototoxische Stoffe
• Anhang 8: Kennzeichnung von Chemikalienschutzkleidung und Chemikalienschutzhandschuhen sowie von Schutzkleidung und Schutzhandschuhen zum Pflanzenschutzmitteleinsatz
• Anhang 9: Gefahrenhinweise und EUH

Überprüfen Sie erneut Ihre Gefährdungsbeurteilung und Ihre zu veranlassenden arbeitsmedizinischen Vorsorgen mit Blick auf die Gefährdungen durch Hautkontakt. Klären Sie, ob Ihr Hautschutzplan mit den dort aufgeführten Handschuhen und Hautschutzmitteln den aktuellen Erkenntnissen der TRGS 401 entspricht und passen Sie ihn ggf. an.

Unsere Profis im Arbeitsschutz unterstützen Sie gern bei allen Fragen rund um die Beurteilung der Gefährdung – ob durch Hautkontakt oder auch bei allen anderen Themen rund um die Gefährdungsbeurteilung. Auch bei anderen Herausforderungen des Arbeitsschutzes stehen wir Ihnen beratend zur Seite.

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